Syrien - Jordanien 2010

ALEPPO 1

       

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Der Name Halab für die Stadt Aleppo

Halab ist im Arabischen die Vergangenheitsform von "melken". Der Prophet Abraham soll hier seine Kuh gemolken und die Milch an die Armen verteilt haben. Wenn die armen Menschen sich trafen, fragten sie einander "Halab Abraham?", was soviel wie "Hat Abraham gemolken?" bedeutet.

Auf halbem Weg zwischen dem Euphrat und der Küste gelegen, war die Stadt früh zu einem Handelszentrum geworden, vor dem Bau des Suezkanals galt sie als Knotenpunkt der Routen zwischen Orient und Okzident, aber auch als Pilgerzentrum auf dem Weg nach Mekka.

Blick von der Zitadelle aus auf die Altstadt von Aleppo, die zum Weltkulturerbe gehört und 2006 erste Kulturhauptstadt des Islams war.

 

Hier begegnet man Menschen, wie man es in der arabischen/islamischen Welt erwartet. Verschleierte Frauen, Männer mit ihren Bärten und typischen Kopftüchern, Familien, die am Feiertag in den Grünanlagen der Stadt ihr Picknick machen...

Sie haben nicht mehr Zeit, aber sie gehen anders damit um.

Aber auch jungen Leuten, die sich mit der modernen Welt verbunden haben und sich dabei wohl fühlen. Ihre Lebenseinstellung und Zukunftsplanung geht weit darüber hinaus, was für andere immer noch die einzige Zukunftsaussicht ist.

Hier scheint das Miteinander zu funktionieren und die Jugend eine


Aussicht auf eine Zukunft in einer modernen Welt zu haben.


Auf dem Weg durch die Altstadt erlebt man das alltägliche Leben: zum einen Teil die Besorgungen für den Tag, zum anderen die Geschäfte. Beides gehört zusammen. Als Tourist fragt man sich allerdings, ob das heute auch noch für die Bewohner der modernen Stadtviertel gilt, die um ein Vielfaches größer sind.

Die relative Bedeutungslosigkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war für die Altstadt ein Glück. Hier stehen viele Kulturdenkmäler noch, die anderswo unter dem Vorwand des Fortschrittes ruiniert wurden. So z.B. diese schönen Häuser, die man als syrischen Jugendstil bezeichnen könnte.

   

Eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten und ein Zentrum der Stadt ist die große
Omaijaden Moschee.

Sie steht am Platz der alten griechischen Agora. Ein früherer Tempel wurde zu einer großer byzantinischen Kathedrale umgebaut und der hl. Helena geweiht, der Mutter Konstantins I.. Hier befindet sich der Überlieferung nach das Grab des Vaters Johannes d. Täufers. In der Kreuzfahrerzeit wurde die Kathedrale St. Helena in eine Moschee umgewandelt.

Die Omaijaden-Moschee ziert ein Hauptwerk der mittelalterlichen syrischen Architektur: das 48 Meter hohe, mit Ornamenten geschmückte Minarett vom Ende des 11. Jahrhunderts.


 

< Natürlich kleiden sich unsere Begleiterinnen nach den örtlichen Vorschriften.


< Blick von der Zitadelle auf die Moschee

In dieser Moschee und ihrem großen Innenhof hat mich besonders die Entspanntheit beeindruckt. Keine Hektik, Freundlichkeit. Frauen - mehr, weniger oder gar nicht verhüllt - vielfach unter sich, die kleinen Kinder bei ihnen. Größere Kinder brauchen mehr Platz und dürfen ihn auch beanspruchen. Jugendliche nur wenige zu sehen, aber wenn, dann fröhlich. Männer im Gespräch. Einzelne genießen, denken, meditieren oder... Und dazwischen die Touristen, die auch ihren Platz haben.

 

 

 

 

 


 


In der Moschee ist Platz für Koranschulung, aber auch für das persönliche Gebet.

Und für die Frömmigkeit: Das Grab des Vater von Johannes d. Täufer wird von vielen besucht.

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