Rumänien: Moldauklöster Voronet, Moldovita

  
       

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DIE BUCOVINA KLÖSTER (auch MOLDAU-KLÖSTER genannt)


Der moldavische Woiwode Stefan cel Mare (Stefan der Große) hat nach jedem Sieg gegen die Türken eine Kirche oder ein Kloster gestiftet. Geholfen hat es nicht, 1538 wurde die Moldau türkisch.

Da die relativ kleinen Kirchen oft nicht die ganze Gemeinde fassen konnten und sowieso nicht alle den Gottesdienst verstehen konnten, bot man den draußen Betenden etwas fürs Auge. Biblia pauperum nannte man diese Außen-Fresken, Bibel der Armen. Und wie eine aufgeschlagene Bibel erzählen die teilweise noch erstaunlich gut erhaltenen Fresken Geschichten aus dem Buch der Bücher.

Der Klosterarchipel der Süd-Bukowina, dem dicht bewaldeten nördlich gelegenen "Buchenland", steht heute als Weltkulturerbe unter dem Schutz der Unesco.


Kloster Voronet
1488 wurde Voronet durch Stefan cel Mare gestiftet und zwischen dem 26. Mai und dem 14. September in weniger als vier (!) Monaten gebaut.

Voronet ist als Prototyp des moldawischen Architekturstils anzusehen: Eine Synthese zwischen byzantinischen Elementen (Kleeblatt-Grundriss mit Turm über dem Schiff) und solchen der Gotik (Emporstreben des Baus mit Spitzbogen und Strebepfeilern). Aufgrund seiner grandiosen Außenfresken heißt Voronet auch die „Sixtinische Kapelle des Ostens“.

Die grandiose Darstellung des Jüngsten Gerichts, welche die gesamte Westwand einnimmt, gilt aufgrund der äußerst gelungenen Komposition, der farblichen Wirkung (Blau von Voronet) und der geradezu selbstverständlichen Einbindung von Elementen der Volkskunst als einmalig in der religiösen Malerei des Ostens und Westens.

Nicht minder bedeutsam ist der Stammbaum Jesses, der die gesamte Südwand der Kirche einnimmt (4. Bild).

Schwester Elena sagt: Der malerische Bilderbogen von 1547 zeigt den Triumph der christlichen Idee.
Hier auf Erden wird unsere Freiheit von vielen angegriffen. Aber Gott vergreift sich nie daran.


 

Kloster Moldovita

Das 1532 gestiftete Kloster liegt inmitten von Tannenwäldern und Bergwiesen.

 

 1537 entstanden die Innen- und Außenfresken. Sie sind mit Ausnahme der Nordfassade bis heute erstaunlich gut erhalten und beeindrucken durch ihren kraftvollen Ausdruck und ihre warmen und harmonischen Farbtöne sowie die Klarheit ihrer ikonographischen Anordnung.

Für nicht bibelfeste Besucher sind die Bilderzählungen der anonymen Maler schwer zu verstehen. Doch Schwester Tatiana erklärt in bestem Deutsch jedes Motiv: Neben biblischen Darstellungen wie dem Stammbaum Christi findet sich eine Darstellung der dramatischen "Belagerung Konstantinopels", aus der vor allem politische Lehren gezogen werden sollten: Rechtgläubigkeit führt zum Sieg.

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