Wald- und Weinviertel
Oktober 2017

  
       

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Eine Tour durch Wald- und Weinviertel
16. - 19. Oktober


Das Waldviertel ist ein karges Land, das sich viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt hat: Kleine Dörfer, weite Felder, aber auch große Waldflächen und stille, unberührte Natur laden ein, viele Rad- und Wanderwege führen zu Sehenswürdigkeiten und den Menschen - und fördern den Abbau von Hektik und Stress.
Die Menschen dort aber müssen mit wenig auskommen, Arbeitsplätze sind rar, Abwanderung vor allem der jungen Bevölkerung verschärft das Problem und lässt vielerorts sorgenvoll in die Zukunft blicken.

Das Weinviertel scheint der fröhliche Nachbar das Waldviertels zu sein. In den Weingärten und in idyllischen Kellergassen lassen sich entspannte und kurzweilige Urlaubstage genießen. Man spricht von 14.000 Winzern, die hier in der lieblichen, hügeligen Region ihren Wein produzieren. Beim Heurigen, bei Wanderungen und Radtouren oder den traditionellen Winzerfesten kommen die Menschen einander nahe und wird das Leben leicht.


Ein paar Tage wollte ich wegfahren. Schönstes Herbstwetter und milde Temperaturen waren verlockend.

Wohin sollte die Reise gehen? Erst am Morgen der Abfahrt fiel die entgültige Entscheidung für das nördliche Niederösterreich. Buntes Weinlaub und blauer Himmel garantieren schöne Fotos. Die warmen Temperaturen laden zum Wandern ein.

Von Krems fuhr ich das Kamptal nordwärts und machte meine erste Station in Zöbing. Eine Wanderung durch die Weingärten oberhalb des Ortes ließ mich eintauchen in diese bunte Welt.

 

 

In der Kellergasse lud man mich zu einem Glas Wein ein: "Wir möchten nämlich wissen, wer du bist und woher du kommst."

   

Das Ziel des ersten Tages war Retz, die Weinstadt im Nordwesten des Weinviertels, nahe an der Grenze zu Tschechien.


Die Retzer Windmühle  

1772 wurde an dieser Stelle auf dem Kalvarienberg die erste (noch hölzerne) Windmühle erbaut. Holländische Mühlenbauer haben das Nachfolgebauwerk bis 2010 restauriert. Heute ist sie wieder wie in historischer Zeit betriebsbereit. Sie gilt als das Wahrzeichen von Retz.

Der alte Flügelwellenkopf, ca. 200 Jahre alt. Der neue wurde aus Bongossiholz ("Eisenholz") aus Kamerun hergestellt.

 

Auf dem Kalvarienberg erlebt man die typische Vegetation dieser Landschaft außerhalb der Weinberge.

   

Kultplatz beim Heiligen Stein
Mitterretzbach

Schon in prähistorischer Zeit war hier ein Kultplatz. Der Schalenstein wurde für kultische Zwecke verwendet, die wechselnde Bedeutung hatten.

Das Ausreiben der Schalen dürfte ein Fruchtbarkeitsritual gewesen sein.

Aus dem Jahr 1647 ist eine Heilung dokumentiert. Da in der Folge immer mehr Pilger kamen, wurde eine Kapelle und schließlich eine Wallfahrtskirche errichtet, die aber 1785 auf Verordnung von Josef II. abgetragen werden musste. Der Grundriss und damit die Größe der Kirche ist heute noch sehr genau zu sehen und gut dokumentiert.

 

Auch heute kommen noch viele Pilger zum Heiligen Stein, suchen dort Ruhe, beten, kehren ein - und erfahren ganz genau, wie lang sie bis zurück nach Retz brauchen...

     

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